Bühne, Dies & Das, Musik

Eine Olympiade für ein Lama

«Hütet euch vor dem Groove» - wer den Film «Ein Königreich für ein Lama» kennt, kann an diesem Zitat nicht vorbei. Groove und Lama gibt es aber auch in Uster bei einem spannenden Musikerlebnis der anderen Art.

Text: Lisann Anders

 

Das Konzert «Lama Lami und die Olympischen Musikspiele» ist eine Produktion, die durch und durch familiär und groovig ist. Familie Plain tritt als Ensemble mit Isabel Schaerer als Erzählerin auf und lädt Familien ein, mit ihnen auf diese musikalische Reise zu gehen. 

 

Die Idee zu «Lama Lami» hatte Léane Plain. Im Interview gibt die junge Oboistin Einblicke hinter die Kulissen.

 

Was kann man sich unter einer musikalischen Geschichte vorstellen?

 

Das Familienkonzert «Lama Lami und die Olympischen Musikspiele» ist eine Mischung aus Geschichte, Musik und Bild. Das Lama Lami verfolgt den Traum, bei den Olympischen Musikspielen teilzunehmen. Ob das wohl gelingen wird? Die ehemalige Radiosprecherin Isabel Schaerer wird die Geschichte rund um das «Lama Lami» zum Leben bringen, und musikalisch wird Lama Lamis Abenteuer vom Ensemble «Die Taschensymphoniker – Family for Families» unterstützt und umrahmt; von Pop über Filmmusik bis zu Klassik ist alles dabei. Um die Geschichte visuell darzustellen, hat mein Bruder Noé Hintergrundbilder gestaltet und illustriert. So ist das Konzert für jung und alt gleichermassen.

 

Was hat dich zur «Lama Lami»-Geschichte inspiriert? Wie war der Schreibprozess? Bist du musikalisch vorgegangen oder kam die Geschichte zuerst oder beides gleichzeitig?

 

Die Idee vom «Lama Lami» entstand nach einem Konzert unseres vorhergehenden Familienkonzertes «Murmeli Monti auf der Suche nach der schönsten Musik». Séléna hatte einen lustigen Stressball in Form eines Lamas dabei. Daraus wurde dann der Charakter Lama Lami. Die Geschichte schrieb ich im Sommer 2024. Während des Schreibens hatte ich bereits einige Stücke im Kopf, die wir als Familie gerne spielen wollten. So wurde der Charakter vom Krokodil Crockie direkt inspiriert von Elton Johns «Crocodile Rock». Die Geschichte beeinflusste aber auch die Musikwahl. Geschichte und Musik hängen also schon seit Beginn sehr eng zusammen.

 

Was macht "Lama Lami und die Olympischen Musikspiele" zu einem Familienerlebnis?

 

«Lama Lami und die Olympischen Musikspiele» ist eine mitreissende Geschichte, die alle Alterskategorien ansprechen soll. Das Gefühl «nicht gut genug zu sein» begleitet unsere wettkampfgeprägte Gesellschaft. Die Geschichte vom «Lama Lami» soll zeigen, dass das Leben so viel mehr ist als das. Die Musik zur Geschichte widerspiegelt dies durch eine bunte Mischung aus Filmmusik, Klassik, Pop.

 

Lama Lami ist ja nicht nur ein Familienstück im Sinne, dass es für Familien ist, sondern ihr seid ja selbst eine Familie. Wie ist es dazu gekommen, dass ihr als Familienensemble auftretet?

 

Meine Eltern Sabine (Querflöte und Kontrabass) und Nicolas (Oboe, Englischhorn, Klavier, Saxophon) sind Berufsmusiker. Sie spielen beide im Orchester und mein Vater leitet diverse Chöre. Sabine und Nicolas entwickelten früh eine Leidenschaft für Familienkonzerte und organisierten diese regelmässig mit verschiedenen Ensembles. Annik (Perkussion), Séléna (Harfe) und ich (Oboe) studieren mittlerweile unser jeweiliges Instrument an drei verschiedenen Musikhochschulen: Bern, Luzern und Zürich. Unser jüngster, Noé, schliesst gerade seine Mediamatiker-Lehre ab und spielt leidenschaftlich gerne Posaune. Lange Zeit spielten wir nicht zusammen. Sabine und Nicolas wollten uns ermöglichen, dass wir unsere ganz eigenen musikalischen Wege gehen können. So entstand unser Ensemble eigentlich mehr zufällig durch einen Familienanlass anfangs 2020.

 

Wie ist es mit der eigenen Familie auf der Bühne zu stehen? Wo liegen die Vor- und Nachteile?

 

Mit der Familie zu musizieren ist für mich etwas ganz Spezielles. Musikalisch verstehen wir uns problemlos und das macht viel Spass. Gemeinsam dürfen wir viele tolle Konzertmomente erleben, und durch die Proben sehen wir uns – trotz der mittlerweile ausgezogenen «Kinder» – regelmässig. Wir machen als Familie Musik für Familien. Der einzige Nachteil liegt bei der Organisation der Proben. Manchmal ist es schwierig, bei so vielen individuellen Berufswegen passende Termine zu finden.

 

Wie läuft eine typische Probe ab?

 

Eine Probe beginnt meist damit, dass Séléna ihre Harfe stimmen muss. Da herrscht bei uns anderen ein striktes Spielverbot – das klappt manchmal besser, manchmal weniger. Wenn dann alle bereit sind, proben wir in Konzertreihenfolge. Die Stücke ändern sich je nach Konzertprogramm. Wenn wir ein Familienkonzert vorbereiten, stösst gegen Ende der Probenphase Isabel Schaerer hinzu. Mit ihr proben wir den Ablauf intensiv, da die Musik und der Text an einigen Stellen ganz genau aufeinander angepasst werden müssen. Durchläufe sind dann enorm wichtig, damit alle den genauen Ablauf kennen. In dieser Phase entstehen dann meist viele lustige Ideen, die wir gerne in das Konzert miteinarbeiten.

 

Wie konntet ihr Isabel Schaerer als Erzählerin gewinnen bzw. wie seid ihr auf sie gekommen?

 

Isabel Schaerer ist langjähriges Mitglied in einem der Chöre meines Vaters. Als wir dann unserer erstes Familienkonzert «Murmeli Monti auf der Suche nach der schönsten Musik» organisierten, war sie ganz klar unsere erste Wahl und glücklicherweise war sie von Anfang an begeistert von unserer Idee. Für die Geschichte vom «Lama Lami und die Olympischen Musikspiele» gab es keine Zweifel, dass wir sie wieder anfragen würden. Isabel bringt die Geschichte zum Leben, sie verleiht jedem Charakter eine ganz individuelle Farbe.

Léane Plain spielt seit ihrem 8. Lebensjahr Oboe. Die 23-jährige studiert ihr Instrument mittlerweile im Master an der Zürcher Hochschule der Künste und ist Mitglied des Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchesters. 2024 schrieb sie das Konzertprogramm «Lama Lami», mit welchem sie zusammen mit ihrer Familie nun in Uster auftritt.

 

Das musikalische Familienerlebnis «Lama Lami und die Olympischen Musikspiele» findet am Sonntag, den 15. Juni 2025 um 10:30 Uhr im Musik Container an der Asylstrasse 10 in Uster statt.

 

 

 

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Kulturblog Uster

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Publiziert am

05.06.2025

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