Kunst, Bühne, Film, Dies & Das, Literatur, Musik

LUFT NACH OBEN IM KULTURMÄRZ 2025

Vom 17.-21. März 2025, findet der Kulturmärz unter dem Motto "Luft nach oben" in Uster statt. Schulen und Kulturschaffende werden zusammengebracht und machen eine Woche lang Kunst, die in einer öffentlichen Ausstellung zu sehen sein wird. 

 

Text: Lisann Anders

 

Nächste Woche findet der Kulturmärz unter der künstlerischen Leitung von Barbara Stengl in Uster statt. Aber was genau ist das? Wenn man nicht in die Schule in Uster geht oder Kinder hat, die in Uster in die Schule gehen oder selbst Kulturschaffende:r in Uster ist, dann hat man wahrscheinlich noch nichts davon gehört. Der Kulturmärz ist nämlich eine Projektwoche, die Schulen und Künstler:innen zusammen bringt. Es werden dann in unterschiedlichen Workshops Projekte erarbeitet, die auch öffentlich ausgestellt werden.

Eva Wasem, Leiterin der Fachstelle «Kulturelle Teilhabe und Gemeinwesen» der Stadt Uster und die Projektleiterin des Kulturmärzes, erzählt mir, dass es den Kulturmärz in dieser Form seit vier Jahren gibt. Die Grundidee hierbei war es, eine Kulturwoche zu lancieren, die, wie Sporttage, ein fester Bestandteil im Ustermer Schulcurriculum werden. Deshalb war und ist es wichtig, dass die angebotenen Workshops für jede Altersgruppe und Schulart funktionieren – so ist die Heilpädagogische Schule Uster genauso dabei wie andere Primarschulen, aber auch Sekundarschulen und Berufsschulen. Während Eva Wasem die Projektleitung innehat, ist Maja Widmer für die fachliche Beratung zuständig und Barbara Stengl rundet das Team als künstlerische Leiterin ab.

DIE KÜNSTLERISCHE LEITUNG HINTER DEM KULTURMÄRZ

Barbara Stengl, die künstlerische Leiterin, gibt im Interview Einblicke auf ihre Sicht des Kulturmärzes und was diese Projektwoche ausmacht. 

Was ist ihr Lieblingsort in Uster?
Ich habe drei Lieblingsorte. Den See, Die Buchhandlung Doppelpunkt und das Zeughausareal. 

Wie sind Sie zum Kulturmärz gekommen?
Eva Wasem, die Projektkoordinatorin kannte meine Theaterprojekte, meine Arbeit als Autorin und Kulturvermittlerin und hat mich gefragt, on ich Lust hätte die künstlerische Leitung des Kulturmärzes zu übernehmen. Ich habe «ja» gesagt. 

Was ist das Besondere für Sie am Kulturmärz?
Vieles. Dass die Schüler:innen selber Kunst machen. In den Workshops, in der Schule. Und: Diese Kunst verschwindet nicht in eine Mappe oder einem Privathaushalt, sondern wird in einer wunderbaren Ausstellung gezeigt. Eine Ausstellung, die alle besuchen können. 

Was ist Ihr persönliches Ziel für den Kulturmärz 2025?
Dass alle Beteiligten Freude, Inspiration, Kreativität tanken können und sich selber überraschen. 

DER KULTURMÄRZ 2025

Insgesamt nehmen 40 Klassen dieses Jahr teil. Dieses Jahr ist auch Wetzikon erstmals dabei. Das Thema für 2025 lautet «Luft nach oben». Es soll also luftig zugehen, die Kinder und Jugendlichen sollen sich frei entfalten können und ihrer Kreativität Raum bis in den Himmel geben. Nicht nur die Schüler profitieren vom Kulturmärz, in dem sie ihre eigene kreative Ader entdecken und hinter die Kulissen von Usters Kulturszene blicken können, auch die Künstlerinnen und Künstler selbst können ihr Wissen weitergeben und Nachwuchstalente fördern. Zudem sehen sie im Kulturmärz eine Plattform, ein neues junges Publikum an sich zu binden. Doch auch alle anderen dürfen ein bisschen Kulturmärzluft schnuppern. 

Am Mittwoch, den 19.3. kann in Wald ein interaktiver Tanzspaziergang unter dem Motto #waldwärts erlebt werden, welcher auf Familien ausgerichtet ist und an dem bereits Kinder ab 6 Jahren teilnehmen können. Organisiert wird diese Performance von der Tanzcompagnie bollwerk.

Am 22.3. findet um 16:00 Uhr die öffentliche Vernissage der Kunstwerke im Zeughausareal statt. Den Eröffnungsakt gibt das Kulturhaus Central. So bietet der Kulturmärz auch Kulturschaffenden eine Plattform sich untereinander zu vernetzen und die Kulturatmosphäre im Zeughausareal vollends auszukosten. 


DER AUFTAKT DES KULTURMÄRZES 2025

Sarah Brusis vom Kulturhaus Central führt aus, wie sich das Central auf den diesjährigen Kulturmärz vorbereitet hat. 

Wie ist das Central zum Kulturmärz gekommen?
Als junges und neues Leitungsteam des Ustermer Kulturhauses ist uns die Vernetzung mit Schulen und dem jungen Publikum ein grosses Anliegen. Daher sind wir in der Vorbereitung unserer ersten Spielzeit (24_25) im letzten Frühling in Kontakt getreten mit Eva Wasem und Barbara Stengl und im Gespräch kam dann die Idee auf, dass sich das Central auch in einer Form am Kulturmärz beteiligen könnte. Barbara Stengel bot uns dann an, als Theaterschaffende einen Workshop im Central anzubieten. Die Idee fanden wir super!

Wie gestalten Sie die Workshops für dieses Jahr? Was sind die Themen?
Das übergeordnete Thema des Kulturmärzes 2025 ist "Luft nach oben“ und als Ausgangspunkt dafür diente das Element Luft. Die ersten Schlagwörter für unser Theater-Workshop-Thema waren „Bühnenluft schnuppern“ und „eine Welt aus Bühnenluft“. Die Idee dahinter ist, dass man im Theater aus Luft und dem eigenen Körper alles mögliche entstehen lassen kann. Wir möchten mit den Kindern spielerisch Fantasiewelten entwickeln, in denen sie jede mögliche Rolle annehmen können und Seiten von sich entdecken, die sie noch nicht gekannt haben. Wir erkunden mit ihnen das noch leerstehende Potential, auf das die Redewendung „Luft nach oben“ anspielt und gehen der Frage nach, wie es aussehen würde, wenn es keine Luft nach oben mehr gäbe. Wichtig ist uns dabei auf jeden Fall, dass die Kinder schnell ins Machen kommen und ihnen unser Workshop einen eindeutigen Kontrast zum Schulalltag und dem Konsum von digitalen Medien bietet. Denn das ist auch etwas, was Theater in der heutigen Zeit besonders macht: der Fokus auf die direkte menschliche Interaktion!

Was bedeutet es für Sie, den Auftakt für den Kulturmärz 2025 zu geben?
Das ist für uns eine wunderbare Gelegenheit, mit einer Gruppe Kinder eine Performance zu entwickeln, die wir einem interessierten Publikum zeigen können. Die besondere Architektur des Ausstellungsraums im Zeughausareal bietet sich für eine interaktive Performance an, die das Publikum und die räumlichen Begebenheiten als Akteure miteinbeziehen. Und bei einem Theaterworkshop ist es ja nicht so leicht „Objekte“ auszustellen in einer Vernissage, daher bietet es sich an, dass wir zumindest ein Produkt unseres Workshops in der Form dieser Auftakt-Performance präsentieren.

Wo liegen die Herausforderungen?
Herausfordernd wird bestimmt sein, dass wir in relativ kurzer Zeit mit einer ziemlich grossen Gruppe Kinder etwas entwickeln möchten. Natürlich geht es dabei v.a. ums Ausprobieren und Theaterluft Schnuppern. Gleichzeitig ist es schön, wenn die Kinder mit dem Gefühl nach Hause gehen, etwas gelernt und erreicht zu haben. Eine Herausforderung liegt auch darin, dass die Klassen sehr unterschiedlich sein werden und wir die Kinder erst am Workshop-Halbtag kennenlernen. Da werden wir wahrscheinlich auch etwas spontan auf die jeweilige Gruppe reagieren müssen.

Was hat in der Vorbereitung besonders Spass gemacht?
Für uns war es schön, uns mal wieder mit etwas sehr Praktischem und Spielerischem auseinandersetzen. Als Theaterleitung bleibt die kreative Arbeit häufig etwas auf der Strecke, da wir uns mit sehr vielen organisatorischen, administrativen und planenden Aufgaben abgeben in unserem Arbeitsalltag. Zudem ist es auch schön sich zu überlegen, wie man Kindern und Jugendlichen das Theaterspielen näher bringen und sie von der faszinierenden Welt des Theaters begeistern kann. 

Wie teilen Sie sich die Aufgaben im Central Uster – wer übernimmt was?
Wir sind eine Dreierleitung und machen die Programmierung gemeinsam. Darunter fällt zum einen das Auswählen und Buchen der Gastspiele und Koproduktionen, zum anderen das Entwickeln von Reihen und eigenen Formaten, die wir selber mitgestalten, z.B. eine Konzertreihe jeden ersten Dienstag im Monat, ein Kulturstammtisch, unsere Quizshow und neu ab Ende März eine Jamsession-Reihe. Wir drei (Miro Maurer, Simon Brusis und Sarah Brusis) sind aber nicht nur die künstlerische Leitung und Geschäftsführung, sondern auch das ganze Team, daher teilen wir uns die vielen übrigen Aufgabenbereiche unter uns auf. Simon Brusis trägt z.B. die Verantwortung für Budget/Finanzen, Buchhaltung, Vermietungen, Verein-/Mitgliederbetreung und Gastronomie. Sarah Brusis verantwortet Vermittlung, Personalorganisation, Social Media, Plakatplanung und weitere Bereiche in Marketing und Kommunikation. Und Miro Maurer ist ebenfalls für Bereiche der Kommunikation und Marketing zuständig, u.a. Pressearbeit, zudem Sponsoring, Networking und Vertragsverhandlungen.

Worauf freuen Sie sich besonders?
Wir freuen uns darauf, dass wir die nächste Woche nicht mehrheitlich im Büro, sondern mit den Kindern im Central Bühnenraum verbringen und sehr viel spielen und ausprobieren werden. Wir sind sehr gespannt auf die Ideen der Kinder und die unterschiedlichen Energien der Klassen und freuen uns, mit ihnen aus der Central-Bühnenluft fantastische Welten entstehen zu lassen, in denen es kaum mehr Luft nach oben gibt!

Autor

Kulturblog Uster

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Kultur
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Publiziert am

12.03.2025

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