Dies & Das, Literatur

Sprachkultur durch Literatur

Die Bibliothek Uster verbindet durch verschiedene Veranstaltungen Literatur und Sprachförderung. Durch Projekte wie "Buchstart" und "Gschichtefunke" wird nicht nur die kognitive Entwicklung der Kinder gestärkt, sondern es entsteht gleichzeitig auch eine bessere Kommunikation zwischen Kind und Eltern.

Text: Lisann Anders

  

Literatur ist ein fester Bestandteil einer jeden Kultur. Sie trägt zur Identitätsbildung bei und zur Identitätsreflektion. Geschichten prägen uns von klein auf. Sprache spielt bei unserer Entwicklung eine enorme Rolle, da wir uns durch unsere Artikulation anderen Menschen und der Gesellschaft präsentieren und auch über unsere Sprache wahrgenommen werden. Einerseits spielt hierbei die Sprache selbst eine Rolle, also ob wir über Mundart, Hochdeutsch oder in einer Fremdsprache kommunizieren, andererseits werden wir auch durch unsere Fähigkeit beurteilt, uns situativ auszudrücken, also auf Grund unserer Anpassungsfähigkeit des Sprachniveaus auf unterschiedliche Situationen. Aus diesem Grund ist die frühe Sprachförderung nicht nur nützlich, sondern auch wichtig für Kinder und ihre Entwicklung.

 

Buchstart

Die Bibliothek Uster setzt durch verschiedene Veranstaltungen bei der Sprachförderung an. Einer dieser Anlässe ist das Projekt «Buchstart». Es steht unter dem Dach der Stiftung Bibliomedia Schweiz und dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM). Die Bibliothek Uster bietet das Format einmal im Monat am Freitagmorgen an. Bibliothekarin Victoria Cogliatti leitet das 30-minütige Treffen, an dem Geschichten mithilfe eines Pappbilderbuches vermittelt werden. Die Zielgruppe des Buchstarts sind Kinder zwischen ca. neun Monaten und zwei Jahren. «Wichtig ist, dass die Eltern mitmachen bzw. die Verse mit dem Kind zusammenaufsagen,» erklärt Cogliatti. Die Verbindung von Wort, Reim und Berührungen sei wichtig, da das Kind so sprechen lerne. Es kann also festgestellt werden, dass durch die Interaktivität und den Einbezug der Eltern, die Bindung und Kommunikation zwischen Eltern und Kind gefördert wird. Der nächste Anlass des Projekts findet am 11. April statt. «Buchstart» wird in Schweizerdeutsch durchgeführt, genauso wie das Projekt «Gschichtefunke».

 

Geschichtefunke

«Gschichtefunke» kann als eine Weiterführung von Buchstart angesehen werden, da es sich an Kinder ab drei Jahren richtet. Auch «Gschichtefunke» ist interaktiv und dauert etwa 20 Minuten. Hierbei werden Geschichten abwechselnd von vier Bibliothekarinnen der Bibliothek Uster frei erzählt. Die Kinder werden durch Fragen in die Erzählung miteinbezogen, was sich auch positiv auf die Bildbeobachtungsfähigkeiten der Kinder auswirkt, da hier mit dem Kamishibai gearbeitet wird, dem Geschichtenkoffer. «Wir fördern bewusst die Bildbeobachtung, indem wir zum Beispiel fragen, was denn da im Hintergrund passiert oder ob sie XY entdecken können»; Cogliatti führt weiter aus, «die Erfahrungen und das Vorwissen der Kinder können wir auch einbinden und die Geschichte gewinnt dadurch». «Zum Namen der Veranstaltung erläutert Cogliatti, da die Veranstaltung relativ kurz sei, «ist es wie ein ‘Funke’, der bald wieder vorbei ist. Aber wir wollen auch den ‘Funken springen’ lassen, mit unseren Geschichten, die die Kleinen begeistern und den Funken für die Bücherwelt aufflammen lassen».

 

Weitere Veranstaltungen für Kinder

Die interkulturell bunteste Veranstaltung für Familien der Bibliothek Uster ist vermutlich «Schenk mir eine Geschichte», denn hier wird Mehrsprachigkeit der Kinder gefördert. Leseanimatorinnen erzählen hierbei Geschichten in beispielsweise Chinesisch oder Portugiesisch und ermutigen die Kinder zum Mitmachen, Sprechen und Verstehen.

 

Der «Checker Club» richtet sich an Kinder, die sich für Naturwissenschaften interessieren. Es werden MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) behandelt und durch Lesungen und Workshops zum Leben erweckt. Ein solcher Workshop findet beispielsweise am 9. April 2025 statt. Hier dreht sich alles um Elektronik und die Kinder dürfen ausprobieren und tüfteln. So schafft die Bibliothek Uster eine Symbiose zwischen Kultur und Naturwissenschaften.

 

Bibliothekarin Victoria Cogliatti

Victoria Cogliatti ist seit drei Jahren Kinderbibliothekarin der Stadtbibliothek Uster. Ihr Hintergrund liegt in Geisteswissenschaften mit einem MA in Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik, sowie Kulturvermittlung. Sie ist zuständig für die Veranstaltungsreihen «Buchstart», «Gschichtefunke», «Schenk mir eine Geschichte» (Chinesisch und Portugiesisch), «Checker Club» und andere Anlässe wie Lesungen und Angebote für Schulklassen. Alle Informationen über weitere Veranstaltungen der Stadtbibliothek Uster können auf der Website der Bibliothek unter «Veranstaltungen» eingesehen werden.

 

 

Autor

Kulturblog Uster

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Kategorie

  • Dies & Das
  • Literatur

Publiziert am

08.04.2025

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