Kunst, Bühne, Dies & Das, Musik

Wo Musik und Kreativität zusammentreffen

Gesungene und gepfiffene Lieder, begleitet von Weingläsern, Lochkartenspieluhr, Kontrabass und Urgrossmutters Zither.
Anna Trauffer arrangiert das Volksliedgut neu und vertont Texte in einer ganz eigenen Art. Ihre Stimme mischt sich zuweilen instrumentengleich in die Klänge der Gläser, oder schwebt über den tiefen Tönen des Kontrabasses. Eine besondere Leidenschaft hat die Musikerin für das Pfeifen, da spielt sie in ihrer eigenen Liga. Von wem ist da die Rede…?

..natürlich, das kann nur Anna Trauffer sein.

Anna Trauffer arbeitet als Theatermusikerin und Komponistin im Raum Zürich. Sie ist selbstständige Musikerin und hat sich der Literatur verschrieben und deren Verschränkung mit Musik. Zusammen mit verschiedenen AutorInnen ist sie seit 18 Jahren an dieser Schnittstelle tätig.

Im Hinblick auf Ihr Konzert am 2. Juni in der Villa Grundholzer in Uster haben wir der einzigartigen Künstlerin ein paar Fragen gestellt und möchten die spannenden Antworten in diesem Blogbeitrag mit Ihnen teilen.

Anna, beschreibe dich in 2 Sätzen:

Ich bin singende Kontrabassistin mit Leidenschaft für altes Liedgut und für Wort und Musik. Meine Wurzeln sind im Emmental, ich lebe mit Freude seit bald 20 Jahren in Zürich und bin Mutter zweier Kinder.

Wo ist dein Lieblingsort in Uster?

In Gabriel Turkes Nähshop an der Bahnhofstrasse.

Wie hast du zu deiner Musik gefunden?

Ich war immer auf der Suche, dem Kontrabass und meiner Stimme noch weitere Klangkörper beizumischen. Kam dann auf die Idee mit dem drehenden Plattenspieler, der Gläser zum Klingen bringt und hatte somit einen dritten Mitspieler gefunden. Gläser im allgemeinen faszinieren mich, mischen sich wunderbar mit dem Pfeiffen, können mikrotonal gestimmt werden, sind ein guter Kontrapunkt zum tiefen Kontrabass. Zu Hause wurde viel gepfiffen. Meine Schwester und ich haben uns einen Spass daraus gemacht, wer die „Königin der Nacht“ pfeiffen kann.. beide!

Du vereinst Musik und Theater wie ein Kunstwerk, hast du das von Anfang an so gewollt oder hat sich dies ergeben?

Ich habe immer die Inspiration im Text gesucht und gefunden. Deshalb finden dann wohl bei mir die beiden Elemente gut zueinander. Musik und Theater aber gut zu vereinen braucht einen Regisseur, eine Regisseurin, die das Ohr dafür haben, die einem vertrauen und viel Probezeit dafür hergeben die beiden Elemente Text und Ton sich gegenseitig finden und bereichern zu lassen.

Wo ist deine Kreativität am ausgeprägtesten? Wo lässt du dich inspirieren? Gibt es einen Ort, an dem du dich aufhältst, um neue Ideen zu entwickeln?

Am kreativsten bin ich an einem Klavier, ungestört über ein, zwei bis mehrere Tage. Ich kann mittlerweile auch kreativ sein auf Knopfdruck, das ist dann weniger beflügelnd, aber das Resultat ist auch gut. Ich inspiriere mich an Gedichten, an Worten sowie an Geschichten.

Wenn ich für Ensembles komponiere, inspiriere ich mich auch sehr gerne an den Menschen und ihren Eigenheiten. Am liebsten ziehe ich mich ins Künstlerhaus Boswil zurück, um neue Ideen zu kreieren oder um mit grösseren Auftragsarbeiten zu beginnen. Aber die leere Wohnung, wenn die Kinder in der Schule sind, tut es auch! :)

Der Titel deines Konzerts „Gefundene Lieder“ tönt bereits spannend, wie ist dieser entstanden?

Ich habe versucht, im Titel zu beschreiben, was während des Konzerts machen werde. Und ich habe Spass daran gehabt, dies möglichst poetisch zu benennen. Ich hätte auch einfach schreiben können: Verschiedenste Liederoder Gesungene Lieder.Aber „Gefundene Lieder“ beschreibt noch etwas dazu, nämlich, wie meine Arbeit funktioniert: Ich durchforste meterweise Liederbücher und Gedichtbände und finde dann eben Lieder!

Wir zitieren „Gesungene und gepfiffene Lieder, begleitet von Weingläsern, Lochkartenspieluhr, Kontrabass und Urgrossmutters Zither“
Wie darf ich mir einen Abend mit dir vorstellen?

Ich führe die Zuhörerschaft von einem Lied zum andern mit Ansagen, welche den Textautoren, die Autorin benennen und das Werk. Immer mal wieder werden die Menschen vielleicht Motive erkennen, oder können darüber staunen, wie Ravels Klavierkonzert reduziert auf 6 Weingläser erklingen kann. Ich „bediene“ mich links und rechts bei Komponierenden, wie Schreibenden und gebe dann mit meinem Instrumentarium ausgestattet noch „meinen Senf“ dazu.

Anna Trauffer erwartet am 2. Juni ein durchmischtes Publikum. Klein und Gross, Alt und Jung, Klassisch oder Pop-Kultur interessiert. Sie denkt, es hat für jeden Menschen etwas dabei! Und das ist es was Ihren einzigartigen Stil ausmacht.

Haben wir Sie auch neugierig gemacht?
Am 2. Juni 2023 um 19:30 Uhr spielt Anna Trauffer im Waschhaus der Villa Grundholzer in Uster „Gefundene Lieder“, ein Erlebnis der Extraklasse.

Autor

Kulturblog Uster

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  • Musik

Publiziert am

31.05.2023

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