In ihrem neuesten Roman taucht Katharina Geiser mit der Hauptfigur Elise in den Alltag eines Armenhauses der 1950er Jahre ein und deckt damit ein vergessenes Stück Schweizer Sozialgeschichte auf.

Anna Trauffer: Musikalische Begleitung

In ihrem neuesten Roman "Die Wünsche gehören uns" taucht Katharina Geiser mit der Hauptfigur Elise in den Alltag eines Armenhauses der 1950er Jahre ein und deckt damit ein vergessenes Stück Schweizer Sozialgeschichte auf.

Erwachsene ebenso wie Kinder, Gesunde und Kranke wurden über viele Jahrzehnte hin administrativ versorgt und mussten sich in einem der in allen Kantonen weit verbreiteten Armenhäuser mit einem strikten, oft herzlosen Regime, räumlicher Beengtheit, karger Kost oder auch schlechter medizinischer Versorgung abfinden. Elises Wünsche und ihre Erinnerungen ziehen sich als roter Faden durch den Roman, doch gleichzeitig zeugen andere Figuren und ihre Schicksale von jenem geschlossenen Kosmos, wohin Menschen, die der Gesellschaft nicht mehr nützlich waren, abgeschoben wurden.

Der Anhang des Buches besteht aus fiktiven Porträtzeichnungen mit Minibiografien der Pfleglinge und des Personals im Armenhaus Brüggli sowie aus einem kurzen geschichtlichen Abriss zum Thema Armut in der Schweiz.

Katharina Geiser lebt am Zürichsee und hat bisher sechs Bücher veröffentlicht und dafür verschiedene Auszeichnungen erhalten.